Das menschliche Gehirn denkt in Bildern!

Das Bild von Pferd und Reiter liefert seit je her eine Vorlage für Gleichnisse und Metaphern. In den meisten Fällen ringen Kraft und Kontrolle miteinander. Andere jedoch zeugen von einer vollkommenen Verbindung und einer perfekten Kommunikation.

Bereits Platon verwendet das Gleichnis von Pferd und Reiter. Für ihn ist das Pferd die symbolische Verkörperung menschlicher Affekte. Der Reiter hingegen verkörpert die Ratio, die Instanz, die eine Richtung angibt. Der Psychoanalytiker Sigmund Freud greift Anfang des 20. Jahrhunderts dieses Gleichnis auf. Auch er vergleicht das Pferd mit der ungerichteten Kraft im Menschen (das „Es“), während der Reiter, das Ich, die Richtung bestimmen muss, wohin das Pferd gehen soll.

In der buddhistischen Philosophie bildet der vollkommene Reiter mit seinem Pferd eine Einheit. Nur darum kann er überhaupt vollkommen sein. Nur weil er mit dem Pferd eins geworden ist, hat er die Beziehung der Vollmacht zu diesem Stück Wirklichkeit.

Betrachtet man diese beiden Auslegungen, so werden im Umgang mit der Kraft des Pferdes zwei handlungsleitende Motive deutlich, zwei Grundaxiome menschlichen Verhaltens zu sich und zu anderen:

Vernunft und Kontrolle
Integration und Verbindung

Diese Motive finden sich in nahezu allen Organisationen wieder. Sie tauchen in Einzel- und Teamcoachings auf und sie zeigen sich innerhalb der internen und externen Kommunikation eines Unternehmens.

In unserer Arbeit erzeugen wir eine Sensibilität für diese Prozesse. Sowohl ein Mensch – als auch ein Unternehmen benötigt Vernunft und Kontrolle ebenso wie Integration und Verbindung. In der Praxis dominiert häufig jedoch eines dieser Motive. Sorgt man hier für ein ausgewogenes Verhältnis, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine Unternehmung nicht nur zu einem wirtschaftlichen, sondern auch zu einem sozialen und kommunikativen Erfolg wird.

Peter Bangert (Agenturleitung Pferd & Reiter)

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